Gestern haben wir Trondheim zu Fuß erkundet. Zuerst haben wir uns den Dom angesehen. Für besondere Erheiterung sorgte dabei die Geschichte aus dem Reiseführer, dass der Bildhauer, der für die Nordwestspitze des Doms eine Figur des Erzengel Gabriels erstellen sollte, sich kurzum bei der Erstellung für das Gesicht von Bob Dylan entschloss - der hatte mal Humor!
Nach einem kurzen Schlenker durch die Stadt (der Marktplatz ist grade eine große Baustelle - es wird eine Fußbodenheizung verlegt!!!), ging es zur Gamle Bybro Brücke, von der aus ein Reihe bunter, auf Stelzen gebauter Holzhäuser zu sehen ist. Allein das Überqueren der Brücke soll Glück bringen - wir sind gleich zwei Mal drüber ;-)
Im Anschluss sind wir dann noch auf die Festung, um einen Blick über die Stadt zu erhalten. Dort fanden Laura und Paul besonders die ausgestellten Kanonen interessant.
Gegen Nachmittag haben wir dann Trondheim gen Norden
verlassen. Bis zu den Lofoten sind es ab Trondheim 817km und eine Fahrzeit von gut
11h. Wir wollten Boden gut machen und das möglichst kindergerecht. Also sind
wir 2,5 Stunden gefahren und haben dann eine Pause an einem Parkplatz am Wasser
gemacht. Die Kinder haben sich mit den Steinen am Wasser die Schanze von
Lillehammer nachgebaut und mit Stiften bemalt. Dominik hat für die Nacht etwas
vorgeschlafen, denn gegen 21:30 Uhr sind wir dann zur zweiten Nachtetappe
gestartet. Gleich zu Beginn haben wir am Straßenrand einen Elch beim Grasen am Straßenrand ,gesehen. Wir
haben nochmals gewendet aber dann nur noch fotografieren können, wie er im
Wald verschwand.
Die Fahrt hat sich enorm gezogen. Nicht nur, weil auf norwegens
Fernstraßen (und da ist die Rede von einer Straßenbreite von maximal der einer
deutschen Landstraße) Tempo 80 gilt, sondern auch, weil grade auf diesem Teilstück
lange Baustellen waren. Aber um 03:36 Uhr hatten wir es geschafft: Wir hatten
den Polarkreis erreicht! Das Motto war dann nur: Schnell in die Betten.
Nach etwas Schlaf haben wir das „Arctic Circle Center“
auf dem Polarkreis besucht. Im Grunde ein großer Souvenirladen mit Kantine.
Draußen haben wir uns mit einem Steinturm verewigt.
Nach dem Brunch ging die Fahrt dann noch für weitere 3,5
Stunden bei Tag weiter, sodass wir gegen 18:00 Uhr Bogens erreicht haben, von
wo wir die Fähre auf die Lofoten genommen haben. Die Fahrt nach Bogens war
dadurch geprägt, dass nach jedem Hügel, jedem Tunnel oder jeder Kurve ein neues
landschaftliches Highlight auf uns wartete. Ganz oft hatten wir große Augen und
staunten, was die Natur hier zu bieten hatte. Immer wieder ein See, ein Fluss
oder ein Fjord, der/das durch die strahlende Sonne ins rechte Licht gerückt
wurde (ist das jetzt zu poetisch? Egal!).
Die Überfahrt mit der Fähre auf die Lofoten nach Lodingen
dauerte eine gute Stunde. Wir haben die Zeit genutzt, um zu Abend zu essen und
die Landschaft zu genießen, die sich uns bot.
Wir haben dann einen Campingplatz am Gullesfjord bezogen. Da haben wir den Tag mit einer Runde Fußball, einer Runde Kniffel, einer Flasche Rotwein und einer Flasche Fanta ausklingen lassen. Mal schauen, was der Tag morgen so bringt.
Weitere Randnotiz zu den Lichtverhältnissen bei "Nacht": Bereits auf der Fahrt zum Polarkreis war es so, dass von "Nacht" keine Rede sein kann. Jederzeit war die Straße vor einem auch ohne Licht zu erkennen. Jetzt auf den Lofoten (es ist 00:30 Uhr) ist es so, dass man maximal von "Dämmerung" sprechen kann.
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